Forstwirtschaft
Die Fürst von Isenburgischen Wälder: Lage, Klima und Bestand
Die Fürst von Isenburgischen Wälder sind seit Jahrhunderten im Familienbesitz und werden traditionsgemäß vom jeweiligen Eigentümer geleitet. Alexander Fürst von Isenburg führt den Forstbetrieb seit 2007 und bewirtschaftet die Ländereien mit seinem forstwirtschaftlichen Team nach der Maßgabe, das komplexe Ökosystem Wald im Sinne der Verantwortung für Natur und Mensch zu nutzen und zu schützen. Der Forstbetrieb ist deshalb naturnah ausgerichtet und nimmt auf die ökologische und kulturelle Bedeutung des Waldes besondere Rücksicht. Nur so kann der Erhalt desselben auch für künftige Generationen gesichert werden.
Der Forstbetrieb erstreckt sich über zwei größere Hauptkomplexe sowie mehrere Streuparzellen im südlichen Vogelsberg: Von Hartmannshain im Norden, Gedern im Westen, Freiensteinau im Osten und Brachttal im Süden. Die Höhenlagen bewegen sich zwischen 180 und 530 m über NN.
Das Regionalklima schafft im Allgemeinen günstige Voraussetzungen für das Waldwachstum. Es ist schwach subatlantisch , d.h. es ist der Höhenlage entsprechend rauh und von hoher Luftfeuchtigkeit gekennzeichnet. Das geologische Ausgangssubstrat des Bodens bildet der Basalt mit je nach Geländeform und Neigung unterschiedlich starken Lößlehmauflagen.
Der Baumbestand hat in den vergangenen Jahren durch die heftigen Stürme starke Schäden erlitten, es ging los mit einem (damals noch unbenannten) Sturm im Jahr 1985, dann kamen „Wibke“ (1990), „Kyrill“ (2007), „Emma“ (2008), “Xynthia” (2010), „Christian“ (2013), „Xaver“ (2013), „Ela“ (2014), „Elon“ (2015), „Felix“ (2015), „Erik“ (2017) und „Friederike“ (2018). Folglich sind umfangreiche Kahlflächenaufforstungen und Beipflanzungen von Wirtschaftsbaumarten notwendig. In diesem Zuge soll die Fichte aufgrund ihrer Kalamitätsanfälligkeit langfristig von Douglasie, Lärche, Tannen und Edellaubholz mit Buche und Eiche abgelöst werden. Statt Reinbeständen werden baumartenreiche, standortgerechte, stabile Mischbestände angestrebt.
Baumartenstruktur:
- ca. 55 % Laubholz (überwiegend Buche)
- ca. 45 % Nadelholz (überwiegend Fichte)
Altersstruktur:
- ca. 45 % in der 1. Altersklasse (0 – 20 Jahre)
- ca. 30 % in der 2. Altersklasse (21 – 40 Jahre)
Wirtschaftsziele und Herangehensweise
Vorrangiges Ziel der Waldbewirtschaftung ist die nachhaltige Holzproduktion und die Wertsteigerung im Forstbetrieb. Damit verbunden soll der Naturhaushalt mitsamt seiner Schutz- und Erholungsfunktion in seiner Leistungsfähigkeit erhalten und verbessert werden.
Als Verjüngungsverfahren steht, soweit standörtlich angepasste Altbestände vorhanden sind, die Naturverjüngung im Vordergrund. Es sollen auf mittlere und lange Sicht stabile, standortgerechte Mischwälder entstehen. Bis dies gelingen wird, überwiegt allerdings noch die künstliche Verjüngung, da neben den Kahlflächen auch noch Ergänzungspflanzungen in Naturverjüngungen aus Weichlaubholz auf ehemaligen Kahlflächen vorzunehmen sind.
Langfristig streben wir Verjüngungszeiträume an, die dem Altholz ein Ausreifen ermöglichen und eine differenzierte, ungleichaltrige, feinastige Verjüngung zur Folge haben. Wichtig ist uns dabei die Erhaltung eines ausreichenden Restschirms von Altbäumen über der Verjüngung.
Ansprechpartner
Forstbüro: Björn Hartig
Telefon: 06054 9175-12 oder 0170 7920036
E-Mail: bjoern.hartig@isenburg.de
Bitte wenden Sie sich für alle Belange telefonisch an uns: Telefon 06054 / 91750 von 08:00 bis 14:00 Uhr. Vielen Dank!